Das Reiseland

Noch immer gilt Nordzypern als weitgehend unentdecktes Reiseland. An- und Einreise sind – abgesehen von einer Zwischenlandung in der Türkei – problemlos. Alle gegenteiligen Berichte dienen der Verunsicherung. Nordzypern ist sicher, die Menschen sind ausgesprochen freundlich und hilfsbereit. Man wird ein offenes Ohr für Ihre Wünsche haben. Der Tourismus steckt an vielen Stellen noch in den Kinderschuhen. Dennoch finden Sie in allen Städten eine ausreichend gute touristische Infrastruktur. Mit Englisch und teilweise auch Deutsch kommen Sie überall zurecht. In und um Girne / Kyrenia und Gazimağusa / Famagusta sind mittlerweile ebenso wie in der Hauptstadt Lefkoşa zahlreiche Hotels der Luxusklasse zu finden. Aber auch die so genannten Boutique-Hotels erfreuen sich großer Beliebtheit. Autovermietungen gibt es ebenfalls in den größeren Städten. Oftmals werden Angebote in britischen Pfund abgegeben. Dies gilt auch für Hotels. Supermärkte und Restaurants finden Sie in jeder Ortschaft. Trinkwasser kann getrunken werden, wird aber oftmals gechlort. Es wird empfohlen, Wasser in Flaschen zu kaufen.

Sehenswürdigkeiten: Die Abtei von Bellapais an den Hängen des Fünffinger-Gebirges gehört zu den unverzichtbaren Sehenswürdigkeiten des Inselnordens. Die Prämonstratenser-Abtei aus dem 13. Jahrhundert liegt malerisch im Ortskern des gleichnamigen Dorfes. Etliche Reiseveranstalter und „Tour Operators“ bieten Besuche der Abtei an, die aber auch bequem auf eigene Faust besichtigt werden kann. Über Eintrittspreise und Öffnungszeiten (auch der anderen Sehenswürdigkeiten informieren die Fremdenverkehrsbüros vor Ort, teils auch die örtlichen Hotels). Der alte Jachthafen von Girne lohnt immer einen Besuch. Hier geht das Leben seinen gewohnt mediterranen Gang – entspannt und ohne Hektik. Die Festung der Hafenanlage diente einst gar den Briten als Gefängnis. Heute kann man darin das Schiffswrackmuseum besuchen. Die Altstadtgassen hinterhalb des Hafenrunds lohnen einen Bummel. Im Westen der Insel liegen zwischen Güzelyurt und Lefke die zahlreichen Orangenhaine. Vor allem kurz vor der Ernte leuchtet alles in grellem orange. In Güzelyurt lohnt der Besuch der Kirche des Heiligen Mammas. Auf jeden Fall sollte für jeden ein Besuch der Inselhauptstadt Nikosia auf dem Programm stehen. Der türkische Teil wird von seinen Bewohnern Lefkoşa genannt. Innerhalb der Altstadtmauern gibt es mehrere Museen, z.B. das Osman Paşa Haus, indem das Leben zur Osmanenzeit dargestellt wird. Die Selimiye Moschee im Zentrum der Altstadt ist ein Symbol für die Geschichte Zyperns. Als die Osmanen die Insel 1571 übernahmen, gaben sie den Orthodoxen die Möglichkeit zurück, ihren Glauben frei zu praktizieren. Sie bauten aber die katholischen Kathedralen, die die Venezianer errichten ließen, in Moscheen um. Die Selimiye Moschee ist ein solches Gotteshaus. Ein weiteres findet man in Famagusta. Die Lala Mustafa Moschee dort lohnt ebenso einen Besuch. In Famagusta sollte man nicht auf einen Spaziergang durch die Altstadt verzichten. Die Stadtmauern zählen zu den absoluten sehenswerten Architekturanlagen der Stadt. Am „Othello Turm“ kann man den Schauplatz von Shakespears gleichnamigen Schauspiel bewundern. Außerhalb der Stadt liegen die Ruinen von Salamis. Fernab der Touristenhotels auf der Karpazhalbinsel finden Sie Ruhe und Gelassenheit. Lediglich das St. Andreas-Kloster ganz an der Spitze wird tagein, tagaus von zahllosen Besuchern besichtigt. Erst Anfang 2012 einigten sich beide zyprischen Seiten darauf, dieses Kloster renovieren zu lassen. Zudem sollten die Kreuzritterburgen Kantara, Buffavento und St. Hilarion nicht auf Ihrer Entdeckungsreise fehlen. In letzterer hielt sich einst Richard Löwenherz einige Zeit versteckt. Alte Paläste mit Mosaiken aus längst vergangenen Tagen findet man ganz im Westen des Inselnordens in Soli und Vouni (Straße von Güzelyurt nach Gemikonagi folgen).